Boten eine ergreifende Vorstellung in der Wegberger Mühle: die beiden Musiker Olsi Leka am Violoncello und Desar Sulejmani am Piano.
Wegberg Ein multimediales Gedächtniskonzert in der Wegberger Mühle nimmt mit klassischer Musik, zeitgenössischer Fotografie und Texten von Soldaten eindrücklich Bezug auf die Schrecken des Ersten Weltkriegs.
Von Nicole Peters
Das multimediale Gedächtniskonzert „100 Jahre Ende des Ersten Weltkriegs“, das die Anton-Heinen-Volkshochschule des Kreises Heinsberg in der Wegberger Mühle präsentierte, zeugte vom Bestreben der Menschen, andere Formen des Kriegsgedenkens zu finden. Dies beschrieb Fachbereichsleiter Ingo Rümke bei seiner Begrüßung der rund zwei Dutzend Zuhörer. Seiner Meinung nach sei es ein besonderes Konzert, das mehr Besucher verdient habe – so machten die Aufführenden eben ein Kammermusikkonzert daraus. Pianist Desar Sulejmani und Cellist Olsi Leka führten zu den an die Wand projizierten Fotografien von Frédéric Pauwels klassische Musik auf. Diese war während des Ersten Weltkrieges sowie teils davor und teils danach komponiert worden.
In Belgien war das multimediale Gedächtniskonzert bereits mehrfach aufgeführt worden, In Wegberg hingegen feierte es seine Premiere. Aus Anlass des Endes des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren begleiteten der Pianist und Cellist musikalisch das Kunstprojekt des Fotografen und schufen so eine einzigartige Einheit von Musik, Fotografie und Texten. Das Bestreben war, mit den musikalischen Beiträgen die Gefühle, Gedanken und Träume der damaligen Generation zu symbolisieren.
INFO
Eine Botschaft des Friedens
Multimediales Gedächtniskonzert „100 Jahre Ende des Ersten Weltkriegs“, Desar Sulejmani (Piano), Olsi Leka (Cello) und Frédéric Pauwels (Fotografie).
Zugehörige CD „Reminiscence“, Olsi Leka (Cello), Peter Caelen (Piano), mit klassischer Musik, zeitgenössischer Fotografie und Aufzeichnungen von Soldaten und deren Angehörigen während des Krieges.
Frédéric Pauwels bereiste die gesamten 700 Kilometer der westlichen Front von der Nordsee bis in die Vogesen: Er macht Fotos von den Narben, die dieser Krieg in der Landschaft hinterlassen hat. Die Texte in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch waren von den Soldaten während ihrer Einsätze geschrieben worden oder stammten von Freunden und Angehörigen.